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Freundschaftstreffen - Juni 2023 in Pontarlier
Endlich war es wieder soweit. Nachdem uns im letzten Jahr im August die Franzosen nach den Corona Jahren 2020/21 an der Donau besuchten konnten wir am letzten Juniwochenende unsere Fahrt nach Pontarlier ins Jura antreten. Bereits am Freitag startete das tolle Proramm das Philippe Debois mit seinen Helfern zusammengestellt hatte mit einem Grillabend auf der 990 m hoch gelegenen Skihütte Chalêt de la Malmaison.
Philippe hatte sein Team gut aufgestellt und auch Hans-Peter und Lutz waren froh ihr Zwölferteam für das Austauschprogramm der beiden Angelvereine neu aufgestellt zu haben. Sie freuten sich einige Erstteilnehmer dabei zu haben welche die Gewässer am Oberlauf des Doubs und die Seen Lac de Saint Point und Lac de Remoray der Juraregion kennenlernen wollten. Die Anreise geschah im eigenen PKW in Fahrgemeinschaften so daß man gegen 16.30 Uhr plus++ in Pontarlier (mit doppelt rr) ankam. Die Angelstunden konnten Philippe und Hans-Peter als erfolgreichstes Team beenden. Werner konnte zusammen mit Denis im Lac einen schönen Sonntagshecht fangen.
Wir bedanken uns bei den Franzosen die uns wieder ein tolles und abwechslungsreiches Programm was Fischfang und Kulinarik anging für die drei Tage zusammenstellten. Die persönlichen Kontakte zu den Mitgliedern der AAPPMA Pontarlier konnten wieder aufgefrischt werden. In der Fotogalerie sind einige Fotohighlights hinterlegt. Zum Abschluss war man im Restaurant L'Escale am Lac wo auch dieses Foto der grand famillie Franco-Allemand entstand. In 2024 sind uns die französischen Freunde an der Donau herzlichst Willkommen.
Anfischen 2023 - Moritz holt aus zum Doppelpack
Die Fischerhütte wurde nach drei ruhigen Jahren wieder zum Magneten. Die Hüttenwarte Hermann Unold., Wolfgang Fischer und Uwe Schupp hatten vorgesorgt. Sie konnten nach dem Verwiegen feine Getränke und gerauchte Forellen mit Kartoffel-und Feldsalat servieren. Das war lecker - wir danken euch. Danke ebenso an Brigitte von Zoo Flohr für die Unterstützung bei den grossen und kleinen Aufmerksamkeiten am Fischerbänkle.
Noch bei kühlen Morgentemperaturen und kräftig Wasser an der Donau hatten sich etliche Fischer früh morgens ans Wasser begeben um den Ernst Weggerle Döbel-Teller zu erobern. Da musste man schon Strecke machen um den Fisch zu finden, denn der Döbel gilt an der Donau als schwer zu fangender Fisch. Im Frühjahr aber muss es mit viel List besser laufen. Das machen uns seit Jahren Rudi und Julia Fibiger, Markus Engel, Walter Jäger, Ronny Munz, Hans-Peter Dold, Lutz Hugel und in den letzten Jahren auch Moritz Bürker vor. Letztgenannter hatte auch dieses Jahr die Nase ganz vorne und konnte seinen Titel aus 2022 verteidigen. Gratulation zu seinen vielen fetten Donaudöbeln mit über 10 kg Gesamtgewicht.
Invasiver 'SIGNALKREBS' im Donau Pachtgewässer
Unser zweiter Gewässerwart Benjamin Luithle hat euch zur letzten Hauptversammlung bereits in seinem Kurzreferat darüber informiert. Die invasive Signalkrebs hat auch einen Teil unserer Pachtgewässer an der Donau erreicht und stellt uns vor neue Aufgaben. Negative Auswirkungen der gebietsfremden Krebsarten auf gebietsheimische Krebsarten und Gewässerökosysteme wollen wir soweit als irgendwie möglich minimieren. Jedem sollte bewusst sein, daß Krebsarten 1-2 km über Land gehen können.
Was heisst invasive Art: Tiere die in Deutschland nicht natürlich vorkommen werden als gebietsfremd oder als 'Neozoen' bezeichnet. Sie haben in ihrer neuen Umwelt oft keine Feinde und schaffen es sich besonders gut zu etablieren und auszubreiten und damit andere Arten zu verdrängen. Die größte Gefahr des Neozoen Signalkrebs, wie auch anderer nordamerikanischen Krebsarten, ist zweifellos die Immunität gegenüber der tödlich verlaufenden Krebspest. Sobald die 'Überseekrebse' die Reviere neu besiedeln wird diese Krankheit auf heimische Bestandsarten wie Edelkrebs und Dohlenkrebs übertragen, die daran in kürzester Zeit verenden. Auch für Amphibien stellen die Krebse als mögliche Überträger des Chytrid-Pilzes eine tödliche Gefahr dar.
Der Signalkrebs hat zudem weniger hohe Lebensraumansprüche gerade was die Wasserqualität betrifft. Er gilt als Allesfresser und besonders Wasserschnecken, Insektenlarven, Wasserpflanzen und Muscheln stehen ganz oben auf seinem Speiseplan. Er wird so wohl auch zum Nahrungskonkurrent der Fische. Wie erkenne ich diesen Krebs, welche Merkmale weisen ihn aus? Auf unserem Krebsseminar im März an der Fischerhütte Neudingen werden wir dazu bestimmt mehr erfahren. Vielleicht kann er uns auch live vorgeführt werden. Aktuell ist die maximale Teilnehmerzahl erreicht. Wir bitten um euer Verständnis dass wir Nachmeldungen nur noch auf einer Nachrückerliste führen können.
Hier die wichtigsten Punkte zu seinem Steckbrief:
- mittelbrauner, olivfarbener bis fast schwarzer Körper
- Körperlänge bis 12 cm (Weibchen) bzw.16 cm (Männchen)
- maximal bis 20 cm
- hat einen oft weiß-türkisen Signalfleck, daher der Name Signalkrebs
- an der Scherenoberseite (Scherengelenk) rote Scherenunterseite (dient als Warnfarbe) bei glattem Panzer
- Körper völlig unbedornt im Unterschied zu den anderen Krebsarten, auch keine Dornen im Bereich der Nackenfurche
- Rückenfurchen deutlich voneinander getrennt
- besitzt zwei Paar Augenleisten
Teilnehmende AGV Mitglieder des Krebsseminars können nach einer Sonderverordnung der Gewässerordnung gesicherte eigene Krebsreusen auslegen die durchaus in Teams überwacht und geleert werden müssen. Für den Signalkrebs gilt absolute ENTNAHMEPFLICHT. Er darf keinesfalls in andere Gewässer ausgesetzt werden. Auf die Verwertung der Tiere zum Verzehr wird hingewiesen, auch hierzu wird es Tipps geben. Krebsfleisch gilt als Delikatesse. Fanggeräte etc. sollten vor Gewässerwechsel fachgerecht dekontaminiert werden, um das Verschleppen von Krebsen, Krebseiern oder Krankheitserregern zu verhindern. Wir bitten alle Mitglieder oder Gastfischer um zeitnahe Dokumentationen von Fängen an die Gewässerwarte oder die Vorstandschaft zu melden. Besonders Nachweiserfolge per Reusen oder anderer Art in den Gewässern oberhalb der Geisinger Mühle sind dringend anzuzeigen.