Die AGV informiert - aktuelle Meldungen
Anfischen 2023 - Moritz holt aus zum Doppelpack
Die Fischerhütte wurde nach drei ruhigen Jahren wieder zum Magneten. Die Hüttenwarte Hermann Unold., Wolfgang Fischer und Uwe Schupp hatten vorgesorgt. Sie konnten nach dem Verwiegen feine Getränke und gerauchte Forellen mit Kartoffel-und Feldsalat servieren. Das war lecker - wir danken euch. Danke ebenso an Brigitte von Zoo Flohr für die Unterstützung bei den grossen und kleinen Aufmerksamkeiten am Fischerbänkle.
Noch bei kühlen Morgentemperaturen und kräftig Wasser an der Donau hatten sich etliche Fischer früh morgens ans Wasser begeben um den Ernst Weggerle Döbel-Teller zu erobern. Da musste man schon Strecke machen um den Fisch zu finden, denn der Döbel gilt an der Donau als schwer zu fangender Fisch. Im Frühjahr aber muss es mit viel List besser laufen. Das machen uns seit Jahren Rudi und Julia Fibiger, Markus Engel, Walter Jäger, Ronny Munz, Hans-Peter Dold, Lutz Hugel und in den letzten Jahren auch Moritz Bürker vor. Letztgenannter hatte auch dieses Jahr die Nase ganz vorne und konnte seinen Titel aus 2022 verteidigen. Gratulation zu seinen vielen fetten Donaudöbeln mit über 10 kg Gesamtgewicht.
Aktion Saubere Landschaft Termine für 2023
Der Arbeitseinsatz Aktion Saubere Landschaft VS-Villingen und in den Pachtgemeinden Neudingen/Gutmadingen/Zimmern/Unterkirnach
Zwei Gruppenbilder der Beteiligten mit einem grossen Dankeschön.
Termine in VS für alle Mitglieder, Gastfischer und Unterstützer.
Dieses Jahr in VS nur am Freitag 31.03.2023 ab 15.00 Uhr mit Möglichkeit für Nachzügler bis 16.00 Uhr. Treffpunkt: Schlachthofstrasse ehemaliges Gasthaus in VS-Villingen. Die Lions VS Mitte unterstützen uns. Dankeschön.
Neudingen: Nur Freitag 31.03.2023 um 16.00 Uhr Treffpunkt: Fischerhütte. Die Lions Donaueschingen unterstützen uns. Dankeschön.
Unterkirnach: Termin ? Wir bitten die Mitglieder aus Unterkirnach sich mit Daniel Benzing als Beisitzer abzusprechen.
Zimmern:Termin ? Wir bitten die Mitglieder aus Zimmern sich mit Friedhelm Gut als Beisitzer abzusprechen.
Invasiver 'SIGNALKREBS' im Donau Pachtgewässer
Unser zweiter Gewässerwart Benjamin Luithle hat euch zur letzten Hauptversammlung bereits in seinem Kurzreferat darüber informiert. Die invasive Signalkrebs hat auch einen Teil unserer Pachtgewässer an der Donau erreicht und stellt uns vor neue Aufgaben. Negative Auswirkungen der gebietsfremden Krebsarten auf gebietsheimische Krebsarten und Gewässerökosysteme wollen wir soweit als irgendwie möglich minimieren. Jedem sollte bewusst sein, daß Krebsarten 1-2 km über Land gehen können.
Was heisst invasive Art: Tiere die in Deutschland nicht natürlich vorkommen werden als gebietsfremd oder als 'Neozoen' bezeichnet. Sie haben in ihrer neuen Umwelt oft keine Feinde und schaffen es sich besonders gut zu etablieren und auszubreiten und damit andere Arten zu verdrängen. Die größte Gefahr des Neozoen Signalkrebs, wie auch anderer nordamerikanischen Krebsarten, ist zweifellos die Immunität gegenüber der tödlich verlaufenden Krebspest. Sobald die 'Überseekrebse' die Reviere neu besiedeln wird diese Krankheit auf heimische Bestandsarten wie Edelkrebs und Dohlenkrebs übertragen, die daran in kürzester Zeit verenden. Auch für Amphibien stellen die Krebse als mögliche Überträger des Chytrid-Pilzes eine tödliche Gefahr dar.
Der Signalkrebs hat zudem weniger hohe Lebensraumansprüche gerade was die Wasserqualität betrifft. Er gilt als Allesfresser und besonders Wasserschnecken, Insektenlarven, Wasserpflanzen und Muscheln stehen ganz oben auf seinem Speiseplan. Er wird so wohl auch zum Nahrungskonkurrent der Fische. Wie erkenne ich diesen Krebs, welche Merkmale weisen ihn aus? Auf unserem Krebsseminar im März an der Fischerhütte Neudingen werden wir dazu bestimmt mehr erfahren. Vielleicht kann er uns auch live vorgeführt werden. Aktuell ist die maximale Teilnehmerzahl erreicht. Wir bitten um euer Verständnis dass wir Nachmeldungen nur noch auf einer Nachrückerliste führen können.
Hier die wichtigsten Punkte zu seinem Steckbrief:
- mittelbrauner, olivfarbener bis fast schwarzer Körper
- Körperlänge bis 12 cm (Weibchen) bzw.16 cm (Männchen)
- maximal bis 20 cm
- hat einen oft weiß-türkisen Signalfleck, daher der Name Signalkrebs
- an der Scherenoberseite (Scherengelenk) rote Scherenunterseite (dient als Warnfarbe) bei glattem Panzer
- Körper völlig unbedornt im Unterschied zu den anderen Krebsarten, auch keine Dornen im Bereich der Nackenfurche
- Rückenfurchen deutlich voneinander getrennt
- besitzt zwei Paar Augenleisten
Teilnehmende AGV Mitglieder des Krebsseminars können nach einer Sonderverordnung der Gewässerordnung gesicherte eigene Krebsreusen auslegen die durchaus in Teams überwacht und geleert werden müssen. Für den Signalkrebs gilt absolute ENTNAHMEPFLICHT. Er darf keinesfalls in andere Gewässer ausgesetzt werden. Auf die Verwertung der Tiere zum Verzehr wird hingewiesen, auch hierzu wird es Tipps geben. Krebsfleisch gilt als Delikatesse. Fanggeräte etc. sollten vor Gewässerwechsel fachgerecht dekontaminiert werden, um das Verschleppen von Krebsen, Krebseiern oder Krankheitserregern zu verhindern. Wir bitten alle Mitglieder oder Gastfischer um zeitnahe Dokumentationen von Fängen an die Gewässerwarte oder die Vorstandschaft zu melden. Besonders Nachweiserfolge per Reusen oder anderer Art in den Gewässern oberhalb der Geisinger Mühle sind dringend anzuzeigen.
Fischburger mit Süsswasserfischen
Rezept: Grillueli Schweizer Fisch-Hamburger500 g Weissfischfilet
70 g Zwiebeln, fein gehackt
jeweils 80-100g frische Petersilie und frischer Dill
1x Frischei oder 75g Vollei
50 g Kartoffelflocken
50 g Panko Paniermehl statt der ursprünglichen Milch des Originalrezeptes
1 EL Siracha oder 0,5 g Chilipulver
2 EL Fischsoße und/oder 4 eingelegte Sardellen
2 EL Sojasoße
2 EL Zitronensaft
Abrieb 1/2 Zitrone
Pfeffer & Salz
Alle Zutaten ohne den Fisch in einer Schüssel gut vermengen. Die Fischfilets möglichst mit einem Fleischwolf kuttern ansonsten sehr fein schneiden. Den zerkleinerten Fisch mit den Zutaten gut vermengen. Portionieren auf ca. 150g pro Stück und von Hand formen oder mit der Hamburgerpresse. Hamburger auf ein Lochblech mit Backpapier legen. Lochblech in den vorgeheizten Grill legen und Fisch Hamburger bei 180 °C bis 200 °C indirekt 12 bis 15 Minuten garen. Kurz ruhen lassen und auf direkter Hitze mit Grillmuster versehen. Christian und ich hatten bei unserer Zubereitung vollkommen auf die Milch verzichtet und haben um eine bessere Bindung des Süßwasserfisch zu erzielen ca. 50g Panko Paniermehl auf 500g Fisch eingesetzt. Beim Fischgewürz kamen neben etwas Salz und Pfeffer, frische Petersilie, frischer Dill, etwas Sojasauce, chinesische Fischsauce und eine süssscharfe thailändische Chilisauce (Flying Goose Sriracha scharfe Chilisauce) zusammen mit etwas Sardellen zum Einsatz. Da Sojasauce stark salzig ist bitte Vorsicht mit der anderen Salzmenge.
Originalrezept: https://www.delikatessenschweiz.ch/index.php?db=delireport&nr=64
Fisch des Jahres 2023
Der Flussbarsch ist Fisch-des-Jahres 2023 in Deutschland
Der Flussbarsch ist eine in Fließ- und Stillgewässern in Eurasien weit verbreitete Art, die nur geringe Ansprüche an die Struktur und Qualität ihrer Umgebung stellt. Barsche besiedeln daher auch schnell neu entstandene Gewässer wie Baggerseen oder Tagebaurestlöcher. Der Flussbarsch ist einer der farbenfroheren Fischarten in unseren Gewässern. Eine gelblich-grüne Grundfärbung mit schwarzen Querbinden, zwei Rückenflossen, von denen die erste stachelig ist und am Ende einen schwarzen Fleck hat, kennzeichnen die Art. Die restlichen Flossen sind rot. Als Jungfisch sind Barsche oft im Schwarm unterwegs, später werden große Exemplare Einzelgänger. Ihre Eier legen Barsche zwischen März und Juni an Pflanzen in langen Laichbändern ab.
Die Larven wachsen rasch und nehmen Zooplankton als Nahrung auf. Im Durchschnitt stellen Barsche bei einer Körperlänge von 12 cm ihre Nahrungspräferenz auf Fische um. Interessanterweise nehmen manche Barsche sehr schnell Fischlarven als Nahrung an. Diese eiweißreiche Kost sorgt für ein schnelleres Wachstum, sodass es deutliche Größenunterschiede bei gleichaltrigen Individuen im Gewässer geben kann. Barsche können bis zu 60 cm lang und 4,8 kg schwer werden. Exemplare von mehr als 40 cm gelten aber als groß, solche über 50 cm sind sehr selten.
Barsche haben eine große Bedeutung bei der Regulation der Nahrungskette in Gewässern. Bei einem guten Nahrungsangebot stellen sie schnell auf Fischnahrung um und dezimieren die Weißfischbrut. Ist das Angebot an Nährtieren gering, neigt auch der Barsch zur Kleinwüchsigkeit. Barsche ziehen in ihrem Lebensraum umher und sind nicht standorttreu. Sie jagen oft im Schwarm. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche an ihren Lebensraum besiedeln Barsche schnell neu entstandene anthropogene Gewässer wie z.B. Baggerseen. Auch in den großen Schifffahrtskanälen stellen Barsche oft einen Großteil der Fischbiomasse.
Stellvertretend steht der Flussbarsch für die allgemeine Gefährdung unserer Fischfauna, was zunehmend auch die häufigeren Arten betrifft. Die extremen Dürreperioden der letzten Jahre haben viele kleinere Bäche und Teiche austrocknen lassen, Phasen mit viel zu hohen Wassertemperaturen und dadurch bedingten Sauerstoffmangel werden häufiger. Insbesondere über die Dokumentation des Vorkommens häufiger und auch von Laien gut bestimmbaren Arten wie dem Flussbarsch können wichtige Daten zum Biodiversitätswandel erhoben werden.